Anderszeiten für dich...

Ich habe das Glück an der Holsteinischen Ostseeküste leben zu dürfen - dort, wo viele Menschen im Sommer wie im Winter gern nach ihrer ganz persönlichen Anderszeit suchen. 

 

Solange ich denken kann, habe ich es geliebt, Geschichten zu hören und Geschichten zu erzählen. Vermutlich war es die Liebe zur Erzählkunst des Alten Testaments, zu den alten Geschichten von Abraham, Mose und König David, die mich zum Theologiestudium gebracht haben. 

 

Von 2013 bis 2014 absolvierte ich die Weiterbildung "Storytelling in Art and Education" an der Universität der Künste in Berlin. Dabei entdeckte ich die Kraft der traditionellen Märchen, Mythen und Sagen für mich. Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: "In den Märchen finden wir den Glauben des einfachen Volkes." Deshalb möchte ich beides miteinander ins Gespräch bringen - die Erzählkunst aus dem Buch der Bücher sowie Märchen und Mythen aus aller Welt.

 

In dieser Zeit habe ich mich ganz besonders in die reiche Tradition des Storytellings in Irland und Schottland verliebt. Reisen in diese beiden Länder brachten mich in Berührung gekommen mit der Schöpfungsspiritualität des keltischen Christentums. Gott spricht zu uns durch das kleine Buch der Bibel und durch das große Buch der Schöpfung – das war und ist eine der grundlegenden Überzeugungen der keltischen Christinnen und Christen.

Das sind nun schon drei Bücher: Bibel, Mythen und Märchen und dann noch die Schöpfung. Wie geht das alles zusammen? Diese Frage hat mich lange bewegt.

 

„Die Erde spricht im Mythos.“ Dieser Satz des Erzählers und Mythologen Dr. Martin Shaw bringt für mich auf den Punkt, warum die Suche nach einer neuen Verbundenheit mit der Schöpfung und das Erzählen von Mythen und Geschichten zusammengehören.

Mit Martin Shaw bin ich davon überzeugt, dass die großen Mythen nicht einfach von Menschen erdacht oder erfunden wurden. Sie sind – so sagt es Martin Shaw - die Signale eines Morse-Codes, den die Erde aussendet, hoffend dass dort draußen ein menschliches Wesen ist, das die Botschaft erlauscht. Im Hören und Erzählen der Mythen verbinden wir uns mit Mutter Erde, zu der wir schon viel zu lange den Kontakt verloren haben.

Mythopoetische Wegbegleitung

Aus diesem Gedanken wächst nun immer mehr eine Arbeit, die ich als „mythopoetische Wegbegleitung“ bezeichne. Das Wort „Mythopoetik“ findet man nur selten in unserer Alltagssprache. Mythopoetik geht den Bildern und Symbolen mythologischer Erzählungen nach und verbindet sie mit den existenziellen Fragen unseres Lebensweges. Oder anders gesagt: Mythopoetik erlauscht und übersetzt die Sprache der Erde und sucht nach Wegen der Rückbindung an die Mehr-als-menschliche Welt.

Mythopoetik ist mehr als nur ein exotisches Wort, sie ist eine Art und Weise, das Leben zu sehen, zu erleben und es mit Bedeutung zu füllen, um ihm eine wilde und zarte Schönheit zu verleihen. 

Mythopoetische Wegbegleitung versteht unser menschliches Leben nicht als Gegenüber, sondern als Teil der großen Erzählung von Mutter Erde. Mit Gruppen und Einzelnen suche ich nach Wegen, diese Rückbindung zu stärken. Denn erst wenn wir in unserem Innersten verstehen, dass wir unser Leben nicht getrennt von der Natur leben können , sondern nur als Teil der Gemeinschaft alles Lebendigen, wird Heilung für unser individuelles Leben und für die Erde möglich sein.

 

Auf dieser Seite kannst du entdecken, wie mythopoetische Wegbegleitung für mich konkret wird:

Da sind zum einen Auszeiten und Retreats in Schottland, Irland und anderen schönen Orten dieser Welt. Oder die Wildniszeiten auf dem Pfarrhof Schönwalde. Märchen und Mythen und Impulse aus der keltisch-christlichen Spiritualität findest du in meinem Blog.

Gern begleite ich dich auch erzählend bei einem besonderen Lebensereignis. Gemeinsam überlegen wir, was für deinen Anlass, deine Lebensgeschichte passend ist. 

Mit Erzählprogrammen oder Seminaren und Vorträgen zur christlich-keltischen Spiritualität bereichere ich gern das Jahres-Programm von Gruppen und Kreisen.

Nach Absprache gestalte ich auch Erzähl-Fortbildungen für Lehrkräfte, KiTa- oder KinderKirchen-Teams.

Ich bin gespannt, welche Geschichten wir gemeinsam weben werden.

 

Deine Claudia