Es war ein ganz gewöhnlicher Spaziergang im Dämmerlicht,
ein wenig verschlafen noch,
doch dann erwachte ich.
Eine Stimme flüsterte: Kannst du sehen, was ich sehe?
Es war, als würde ein Schleier sich heben
und meine Augen geöffnet für das, was dahinter liegt.
Jeder Atemzug voller Morgenluft
war eine Einladung Gottes zum neuen Leben.
Jede Pfütze auf dem Weg legte mir im Spiegel
den Himmel ans Herz und zu Füßen.
Jeder Tautropfen im Gras
wurde zum Öltropfen,
mit dem Maria in Bethanien seine Füße salbte.
Jeder Baum auf grüner Wiese
wurde zum Ölbaum im Garten Gethsemane.
Jeder vom Sturm gefällte Ast
zeigte mir den Balken auf seinen Schultern.
Jeder Feldstein achtlos am Rande des Ackers abgelegt
war ein Bruder des Steines, der das Grab verschloss.
Als ich sie erkannte – einen nach dem anderen,
neigte ich still mein Haupt
vor dem Licht der Auferstehung
vor dem Glanz des Göttlichen
in allem, was ist,
in jedem von uns – ob er schläft oder wacht.
nach einer Idee von Sean ÓLaoire
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